Produktivserver

Buildout für Produktivserver

Wir haben eine Entwicklungsumgebung aufgesetzt, die einige Entwicklungswerkzeuge enthält und für die an mehreren Stellen Debugging ermöglicht wurde. Mit Buildout ist es nun einfach möglich, dieses Projekt in eine Produktivumgebung zu überführen.

Zope Enterprise Objects

Zum Entwickeln haben wir eine einfache Zope-Instanz aufgesetzt. Für den Produktivserver wollen wir Zope Enterprise Objects (ZEO) verwenden, da so mehrere Zope-Instanzen auf eine ZODB, die vom ZEO-Server verwaltet wird, zugreifen können. Dies bietet mehrere Vorteile:

  • Der ZEO-Server und die ZEO-Clients sollten auf verschiedenen Maschinen sitzen und so für eine höhere Ausfallsicherheit sorgen.

  • Mehrere ZEO-Clients verteilen ggf. auftretende Last in der Anwendungslogik.

  • ZEO-Clients können unterschiedliche Aufgaben übernehmen und speziell dafür konfiguriert werden, z.B. für anonyme Betrachter, Redakteure und Administratoren.

Konfiguration

Wir verwenden unser bisheriges Buildout-Projekt und ergänzen es um eine Konfiguration für den Produktivbetrieb. Hierzu erstellen wir eine weitere Konfigurationsdatei deploy.cfg:

[buildout]
extends =
    base.cfg

parts =
    zeoserver
    instance1

[zeoserver]
recipe = plone.recipe.zeoserver
zeo-address = 127.0.0.1:8000
blob-storage = ${buildout:directory}/var/blobstorage

[instance-base]
zeo-client = True
zeo-address = ${zeoserver:zeo-address}
blob-storage = ${zeoserver:blob-storage}
shared-blob = on
zserver-threads = 4
http-fast-listen = off

[instance1]
<= instance-base
http-address = 8010
debug-mode = off
verbose-security = off

Ändern von IP und Ports

[zeoserver]

zeo-address

gibt die Adresse des ZEO-Servers an.

Der Standardwert ist 8100.

[instance1], [instance-profile], [instance-debug]

zeo-client

wird der Wert auf true gesetzt, wird aus der Instanz ein ZEO-Client, der auf einen ZEO-Server mit einer bestimmten zeo-address verweist.

http-address

Port des HTTP-Servers. Der Standardwert ist 8080.

ip-address

ist die Standard-IP-Adresse, an der der ZEO-Client auf Anfragen horcht. Ist kein Wert angegeben, lauscht Zope auf allen IP-Adressen der Maschine. Die Anweisung kann überschrieben werden in den Server-Konfigurationen <http-server> etc. Üblicherweise ist keine IP-Adresse angegeben.

zeo-address

gibt die Adresse des ZEO-Servers an, z.B. 212.42.230.152:8100.

Der Standardwert ist 8100.

Temporary Storage

In temporary storages werden z.B. Session-Daten gespeichert. Da diese nicht für jede einzelne Instanz gespeichert werden sollten sondern zentral, können Sie auf den ZEO-Server verlagert werden.

  1. Zunächst sollte hierzu jede Instanz so konfiguriert werden, dass sie den temporary storage auf dem ZEO-Server anlegen soll:

    eggs =
        tempstorage
    zodb-temporary-storage =
        <zodb_db temporary>
            # Temporary storage database (for sessions)
            <zeoclient>
                server ${zeoserver:zeo-address}
                storage temp
                name zeostorage
                var ${buildout:directory}/var/filestorage
            </zeoclient>
            mount-point /temp_folder
            container-class Products.TemporaryFolder.TemporaryContainer
        </zodb_db>
    

Verändern eines bestehenden Abschnitts

Um einen bestehenden Abschnitt zu ergänzen, kann mit += z.B. der PDBDebugMode für den zweiten ZEO-Client hinzugefügt werden:

[instance-profile]
<= instance-base
...
environment-vars +=
    PROFILE_PUBLISHER 1

Umgekehrt können auch einzelne Werte entfernt werden:

eggs -=
    Products.PDBDebugMode
[zeoserver]

verwendet plone.recipe.zope2zeoserver, um einen ZEO-Server in parts/zeoserver aufzusetzen.

zope2-location

verweist auf die im zope2-Abschnitt angegebene Installation.

zeo-address

gibt den Port des ZEO-Servers an, der Standardwert ist 8100.

Es können auch noch weitere Konfigurationsoptionen angegeben werden, z.B.

zeo-conf

Ein relativer oder absoluter Pfad zur zeo.conf-Datei. Wird kein Pfad angegeben, wird eine zeo.conf-Datei mit den in [zeoserver] angegebenen Werten generiert.

zeo-conf-additional

Zusätzliche Angaben zur zeo.conf-Datei. Dabei müssen die nachfolgenden Zeilen eingerückt sein.

Einen vollständigen Überblick über alle Optionen erhalten Sie in plone.recipe.zope2zeoserver.

[instance], [instance2]

verwenden plone.recipe.zope2instance

zeo-client

wird der Wert auf true gesetzt, wird aus der Instanz ein ZEO-Client, der auf einen ZEO-Server mit einer bestimmten zeo-address verweist.

zeo-address

gibt die Adresse des ZEO-Servers an, der Standardwert ist 8100.

Meist empfiehlt es sich, den Wert aus dem zeoserver-Abschnitt zu übernehmen:

${zeoserver:zeo-address}
zodb-cache-size

Anzahl der Objekte, die der ZEO-Client im Cache halten kann.

debug-mode, verbose-security

Damit die instance-Instanz die Daten ausliefert und die instance2- Instanz zum Debuggen verwendet werden kann, werden nur für die instance2-Instanz die Werte auf On gesetzt.

zope-conf-additional

erlaubt weitere Einstellungen der Zope-Konfiguration, in unserem Fall werden für den zweiten ZEO-Client die zserver-threads auf 1 heruntergesetzt. Debugging und Maintenance werden deutlich vereinfacht, da immer nur eine Anfrage gleichzeitig abgearbeitet wird.

Eine Übersicht über die für zope2instance verfügbaren Optionen erhalten Sie in http://pypi.python.org/pypi/plone.recipe.zope2instance.

Verschieben des Buildout-Projekts auf einen Produktivserver

Die Buildout-Umgebung unseres Projekts kann nun auf den Produktivserver verschoben werden. Hierzu sind mindestens folgende Dateien erforderlich:

bootstrap.py

erstellt die Struktur des Buildout-Projekts einschließlich bin/buildout.

base.cfg, devel.cfg, deploy.cfg, versions.cfg

die Konfigurationsdateien.

src/

das Verzeichnis, das die gesamte Eigenentwicklung des Projekts enthält.

Anschließend kann das Projekt neu erstellt werden mit:

$ python2.7 bbootstrap.py -c deploy.cfg
$ ./bin/buildout -c deploy.cfg

Würde die Konfigurationsdatei nicht spezifiziert, würde Buildout die Standard-Konfigurationsdatei buildout.cfg-Datei erwarten.

Anschließend können ZEO-Server und ZEO-Client gestartet werden:

$ ./bin/zeoserver start
$ ./bin/instance1 start

Nun sollte Zope über den Port 8010 erreichbar sein. Falls dies nicht der Fall sein sollte, können Sie statt start auch fg verwenden, um die Prozesse im Vordergrund laufen zu lassen und eventuelle Fehlermeldungen auf der Konsole ausgegeben zu bekommen.

Anmerkung 1: Wird die Zope-Instanz unter Linux oder Mac OS X von root gestartet, muss in der buildout.cfg-Datei im [instance]-Abschnitt eine Direktive für effective-user angegeben werden, an dessen User ID der Prozess gebunden wird, nachdem die Ports zugewiesen wurden, z.B.:

[instance]
...
effective-user = plone

So können für die Zope-Instanz auch Ports mit Nummern kleiner 1024 verwendet werden.

Anmerkung 2: Unter Windows lässt sich eine Zope-Instanz als Service installieren, z.B. mit:

> bin\instance install

Konfigurieren des NFS für blobstorage

zeoserver:

In /etc/exports kann folgendes eingetragen werden:

/plone/vs_buildout/var/blobstorage 192.168.110.0/24(rw)

Damit erlaubt der NFS-Server zeoserver NFS-Exporte an Server des internen Netzes 192.168.110.0/24.

Anschließend wird der NFS-Server neu gestartet mit:

# service nfs restart
NFS-Daemon beenden:                                        [  OK  ]
NFS mountd beenden:                                        [  OK  ]
NFS-Dienste beenden:                                       [  OK  ]
NFS-Dienste starten:                                       [  OK  ]
NFS-mountd starten:                                        [  OK  ]
NFS-Daemon starten:                                        [  OK  ]
instance1, instance-profile, instance-debug

Hier kann das NFS gemountet werden, z.B. mit:

mount -t nfs4 192.168.110.3:/plone/vs_buildout/var/blobstorage /plone/vs_buildout/var/blobstorage

oder /etc/mtab konfigurieren:

...
192.168.110.3:/plone/vs_buildout/var/blobstorage /plone/vs_buildout/var/blobstorage nfs4 rw,addr=192.168.110.3,clientaddr=192.168.110.4 0 0