Backup der ZODB

Zope bringt mit repozo.py ein Skript mit, das das Backup der ZODB im laufenden Betrieb ermöglicht. Es befindet sich wie schon zeopack.py in parts/zope2/utilities/ZODBTools/. Zudem lassen sich mit repozo.py auch inkrementelle Backups erstellen. plone.recipe.zope2instance erstellt einen Wrapper bin/repozo.

Um nun ein inkrementelles Backup zu erzeugen, erstellen wir zunächst das Verzeichnis backups, bevor wir repozo mit den entsprechenden Parametern aufrufen:

$ mkdir backups
$ ./bin/repozo -BvzQ -r backups -f var/filestorage/Data.fs

Soll ein Backup wieder zurückgespielt werden, sollte die Zope-Instanz zunächst gestoppt werden, eine Kopie der voraussichtlich korrupten Data.fs erstellt werden und erst dann repozo aufgerufen werden:

$ ./bin/repozo -Rv -r backups -o Data.fs

Anmerkung 1: Da repozo nach jedem Packen der ZODB wieder nur ein vollständiges Backup durchführen kann, empfiehlt sich das Packen deutlich weniger häufig als das Backup.

Dieser Eintrag kann auch automatisiert mit dem Rezept z3c.recipe.usercrontab erstellt werden. Hierzu wird in der deploy.cfg folgendes eingetragen:

[buildout]
parts =
    ...
    backup-crontab
...
[backup-crontab]
recipe = z3c.recipe.usercrontab
times = 15 0 * * *
command = ${buildout:bin-directory}/repozo  -BvzQ -r ${buildout:directory}/backups -f ${buildout:directory}/var/filestorage/Data.fs

Backup mehrerer ZODBs einer Instanz

Mit collective.recipe.backup wird ein Skript erstellt, das für mehrere ZODBs Backups erstellen kann, z.B. zusätzlich für den Katalog in eigener ZODB:

[buildout]
parts =
    ...
    backup
...
[backup]
recipe = collective.recipe.backup
additional_filestorages =
    Extra
    Super

Falls zum Anlegen mehrer Mount-Points collective.recipe.filestorage verwendet wurde, kann der [backup]-Abschnitt auch vereinfacht werden:

[backup]
recipe = collective.recipe.backup
additional_filestorages = ${filestorage:parts}

Folgende zusätzliche Optionen bietet collective.recipe.backup:

location

Ort, an dem die Backups gespeichert werden.

Der Standardwert ist var/backups innerhalb des Buildout-Verzeichnisses.

Bei der expliziten Verwendung von location ist zu beachten, dass der letzte Teil der Angabe als Präfix verwendet wird. Die Angabe:

location = ${buildout:directory}/backups

werden im Ordner des Buildout-Projekts die Unterordner backups_Catalog und backups_Extra erzeugt. Diese enthalten dann die Backups der jeweiligen Datenbank.

keep

Anzahl der vollständigen Backups, die aufbewahrt werden.

Der Standardwert ist 2.

Alle älteren Backups einschließlich ihrer inkrementellen Backups werden automatisch gelöscht.

Wird der Wert auf 0 gesetzt, werden alle Backups aufbewahrt.

datafs

Falls sich die Data.fs nicht im Standardordner var/filestorage/Data.fs befindet kann der Pfad mit dieser Option überschrieben werden.

full

Üblicherweise werden inkrementelle Backups erstellt. Wird der Wert hier auf true gesetzt, werden jedesmal vollständige Backups erstellt.

debug

In seltenen Fällen sollte in die Log-Datei im debug-Level geschrieben werden. Dann sollte hier der Wert auf true gesetzt werden.

snapshotlocation

Ort, an dem die Schnappschüsse gespeichert werden sollen.

Der Standardwert ist var/snapshotbackups innerhalb des Buildout-Verzeichnisses. Bei expliziter Festlegung gelten bezüglich des Pfads dieselben Regeln für das Ordner-Präfix wie bei location.

gzip

Der Standardwert ist true.

Dabei ist die Endung gezippter ZODBs *.fsz und nicht *.fs.gz.

additional_filestorages

Hier können Sie zusätzliche Angaben machen, z.B. wenn Sie Ihren Katalog in eine eigene ZODB ausgelagert oder weitere ZODBs als Mount-Point eingebunden haben.

Bei Verwendung von collective.recipe.backup nach diesem Muster ändert man den command im Abschnitt [backup-crontab] auf:

[backup-crontab]
...
command = ${buildout:bin-directory}/backup -q

Löschen alter Backups

Alte Backups sollten nach einer bestimmter Zeit wieder gelöscht werden. In unserem folgenden Beispiel werden inkrementelle Backups nach zwei Wochen und vollständige Backups nach fünf Wochen gelöscht:

[buildout]
parts =
    ...
    remove-incremental-backups
    remove-full-backups
...
[remove-incremental-backups]
recipe = z3c.recipe.usercrontab
times = 8 0 * * *
command = find ${buildout:directory}/backups -name \*deltafs -ctime +14 -delete

[remove-full-backups]
recipe = z3c.recipe.usercrontab
times = 8 0 * * *
command = find ${buildout:directory}/backups -name \*dat -ctime +35 -delete

Blob-Storages

Mit plone.recipe.backup ab Version 2.0 lassen sich auch Sicherungskopien des Blob-Storage anlegen. Plone speichert seit ersion 4.0 üblicherweise alle Bilder und Dateien (Binary large objects) im Dateisystem. Daher müssen von diesen Blob-Storages ebenfalls Sicherheitskopien erstellt werden. Falls der Speicherort der Blob-Storages nicht aus plone.recipe.zope2instance hervorgeht, kann mit blob_storage auch explizit der Pfad angegeben werden:

[buildout]
parts =
    instance
    backup

[instance]
recipe = plone.recipe.zope2instance
user = admin:admin
blob-storage = ${buildout:directory}/var/blobstorage

[backup]
recipe = collective.recipe.backup

Falls erforderlich, kan Buildout verschiedene Skripts zum Erstellen der Sicherungskopien für die ZODBs und die Blob-Storages erstellen:

[buildout]
parts =
    ...
    filebackup
    blobbackup

[filebackup]
recipe = collective.recipe.backup
backup_blobs = false

[blobbackup]
recipe = collective.recipe.backup
blob_storage = ${buildout:directory}/var/blobstorage
only_blobs = true

Folgende Attribute kamen neu hinzu:

blob-storage

Verzeichnis, in dem die Blob-Storages gespeichert werden.

Diese Option wird ignoriert, falls backup_blobs = false.

Falls nichts für blob-storage angegeben wird, wird versucht, einen Wert zu ermitteln aus einem Abschnitt, in dem eines der folgenden Rezepte verwendet wird:

  • plone.recipe.zeoserver

  • plone.recipe.zope2instance

  • plone.recipe.zope2zeoserver

blob_storage

Alternative Schreibweise für blob_storage da plone.recipe.zope2instance ebenfalls diese Variable verwendet, in collective.recipe.backup jedoch Unterstriche verwendet werden.

backup_blobs

Sofern ein Wert für blob-storage angegeben ist oder ermittelt werden kann, werden üblicherweise Sichrungskopien der Blob-Storages erstellt. Mit backup_blobs = false kann dies unterbunden werden.

blobbackuplocation

Verzeichnis, in dem die Sicherungskopien gespeichert werden.

Der Standardwert ist var/blobstoragebackups innerhalb des Buildout-Verzeichnisses.

blobsnapshotlocation

Verzeichnis, in dem die Schnappschüsse erstellt werden.

Der Standardwert ist var/blobstoragesnapshots im Buildout-Verzeichnis.

only_blobs

Es wird ausschließlich ein Backup der Blob-Storages erstellt, nicht der ZODBs.

Der Standardwert ist false.

use_rsync

Das Programm rsync mit Hard Links zum Erstellen der Blob-Backups wird verwendet.

Der Standardwert ist true.

Sofern rsync nicht installiert ist, oder Hard Links nicht funktionieren (Windows), sollte dieses Attribut auf false gesetzt werden. Dann wird eine einfache Kopie mit Pythons shutil.copytree erstellt.

Mehrere Blob-Storages

Aktuell unterstützt collective.recipe.backup nicht zusätzliche Blob-Storages. Für diese müsste ggf. ein eigener Buildout-Abschnitt erstellt werden, der ein zweites Set von Backup-Skripten erstellt, z.B.:

[extrablobbackup]
recipe = collective.recipe.backup
blob_storage = ${buildout:directory}/var/extrablobstorage
only_blobs = true

rsync

Üblicherweise verwendet collective.recipe.backup rsync zum Erstellen der Backups. Dabei werden sog. hard links erstellt um Plattenplatz zu sparen und inkrementelle Backups zu erzeugen. Dies erfordert jedoch Linux/Unix oder Mac OS X.

rsync kann nun auch verwendet werden um Backups auf entfernte Hosts zu erstellen: rsync-backup.sh

Für Windows liegen uns zum aktuellen Zeitpunkt keine Erfahrungen vor, auf der Basis von Cygwin sollte es jedoch auch auf Windows-Systemen lauffähig sein. Falls nicht, kann use_rsync = false gesetzt werden und das Blob-Storage-Verzeichnis wird nach dem Backup einfach kopiert.

collective.recipe.rsync

Alternativ kann das Rezept collective.recipe.rsync verwendet werden. Hierzu kann z.B. die Datei rsync.cfg mit folgendem Inhalt erstellt werden:

[rsync-file]
recipe = collective.recipe.rsync
source = veit-schiele.de:/srv/www.veit-schiele.de/var/filestorage/Data.fs
target = var/filestorage/Data.fs
script = true

[rsync-blob]
recipe = collective.recipe.rsync
source = veit-schiele.de:/srv/www.veit-schiele.de/var/blobstorage/
target = var/blobstorage/
script = true
script

Üblicherweise ruft collective.recipe.rsync rsync während der Installation des Rezepts auf. Sofern ein entsprechendes Skript erstellt wird, kann dieses später z.B. als Cronjob aufgerufen werden um rsync auszuführen. Hierbei ist lediglich darauf zu achten, dass rsync-file vor rsync-blob ausgeführt wird.

port

Optional kann ein alternativer Port für rsync angegeben werden.

Siehe auch

Weitere Informationen zu rsync erhaltet Ihr in den Artikel von Mike Rubel: Easy Automated Snapshot-Style Backups with Linux and Rsync.